::BESONDERHEIT:: Äußerlich legt er wert darauf nicht aufzufallen, denn es bringt für ihn nur Vorteile nicht beachtet zu werden. Was den meisten jedoch sehr schnell auffällt, sind die drei weißen Streifen in seinem Haar, die das Schwarz durchbrechen. Damit wurde er nicht geboren, aber es ist auch nicht klar, was genau diese ‚Anomalie’ ausgelöst hat. In welcher Situation sie entstanden mag ihm bekannt sein, aber es könnte einerseits die chemische Substanz, die in seinen Körper eingedrungen ist, gewesen sein oder aber der Schock, schließlich wäre das nicht der erste Fall von verfrühter Erweißung des Haares, durch ein prägendes Ereignis im Leben eines Menschen. Ihm ist es zumindest egal, er legt wert darauf, dass er sauber und ordentlich gekleidet ist und die Haare sitzen. Dabei ist er sogar recht penibel, auch wenn er nicht unbedingt eitel ist.
::PERSÖNLICHKEIT:: Meist traut man ihm zuerst nicht viel zu, denn er ist jung, ruhig und nicht besonders auffällig. Ker ist jedoch bei weitem nicht so unschuldig wie man zuerst denken mag. Es stimmt, dass er lieber allein ist und seine Ruhe hat, nicht gerne redet und nicht gerne im Mittelpunkt steht… doch mit Schüchternheit hat das nichts zu tun. Gesellschaft, die nach seinem Geschmack ist muss doch schon eher… speziell sein, immerhin ist er kein lebensfroher Mensch oder auch nur jemand, der mit dem ‚normalen’ Leben eines Menschens etwas anfangen könnte. Viel eher hat er sein Leben dem Tod gewidmet, auch wenn das widersprüchlich klingen mag. Dazu braucht es natürlich eine gewisse Portion Misanthropie und Kaltherzigkeit. Somit hat er letzten Endes auch noch eine ganz andere Seite als die ruhige Art, die zuerst von ihm ausgeht. Mitleid ist ihm eher fremd, Egoismus liegt ihm da schon näher. Die Lebenden respektiert er genauso wenig wie das Leben selbst, denn er sucht immer wieder die Nähe zum Tod, nicht einmal den endgültigen, aber auch davor schreckt er nicht zurück. Dabei experimentiert er sehr gerne, nicht nur an anderen, sondern hin und wieder auch an sich selbst. Nur dem eigenen Tod geht er besonnen aus dem Weg, denn würde er ihn finden, hätte er die grenze selbst endgültig übertreten und könnte sie nicht weiter erforschen. Dass es dann gar nicht nötig wäre, ist ihm auch klar, doch er findet Spaß daran.
Wenn es nötig ist, ist er allerdings in der Lage über seinen Schatten zu springen, was meist eher bedeutet, dass er eine Maske aufsetzt und eine andere Persönlichkeit preisgibt, als sie wirklich sein eigen ist. Ker hatte nie Freunde und braucht auch keine, wie er findet… ‚nützlich’ sind ihm nur Wesen, von denen er etwas lernen kann, denn trotz allem überschätzt er sich nur selten selbst. Zugeben würde er es nicht, da er wiederum stolz ist, aber ihm ist bewusst, dass seine Fähigkeiten stark ausbaufähig sind. Dies wiederum zeugt auch davon, dass er kein Monster ist (noch nicht) und durchaus Gefühle besitzt, die sich allerdings nur selten zeigen.
::FÄHIGKEITEN:: Die Kunst der Alchemie, die Ker eigentlich erlernen sollte, lag ihm nicht, vor allem aber interessierte sie ihn nicht, das wurde bereits klar bevor er mit der richtigen Ausbildung in dieser Richtung angefangen hat. Glücklich war seine Familie damit nicht, aber stattdessen wand er sich einzig und allein der Eismagie zu als er an die Magierakademie kam. Zumindest war dies das einzige Fach, welches er belegte, nach kurzer Zeit jedoch, wand er sich noch einer anderen Form, der Magie zu, die er nicht öffentlich erlernen konnte, da es sich um verbotene Künste handelt, die Nekromantie. Für ihn war es das Naheliegendste, da er sich mit dem Tod verbunden fühlte und es sich dabei für ihn um die einzige Art der Magie handelt, die wirkliche Macht besitzt. Mit der Eismagie beschäftigte er sich eher, um davon abzulenken, dass er im Geheimen durch Bücher verbotene Zauber lernte, mit denen er wiederum weitaus größere Erfolge erzielte, als mit der ‚Alibimagie’.
Inzwischen beherrscht er die Grundlagen der Nekromantie für sein junges Alter erstaunlich gut, was beweist, dass er Talent besitzt. Auch besitzt er weitere Eigenschaften, die ein Nekromant unbedingt braucht und dabei handelt es sich darum, dass er den Tod weder fürchtet, noch die Totenruhe respektiert oder gar das Leben. Doch nicht nur mit den Grundlagen kann er umgehen, er besitzt auch noch eine eher spezielle ‚Waffe’, die er immer bei sich trägt. Dabei handelt es sich um eine für den Transport geeignete Urne, die er am Gürtel trägt. Diese wirkt zuerst wie ein gewöhnliches Gefäß für Wasser oder ähnliches. In ihrem Inneren befinden sich aber die sterblichen Überreste, in Form von Asche, eines Wesens, welches eines auf einem entfernten Kontinent lebte. Um was es sich genau handelt, weiß Ker selbst nicht, er hat die Asche auf einem Schwarzmarkt erworben. Viel wichtiger ist für ihn auch, dass er mit dieser Asche in der Lage ist ein untotes Wesen zu beschwören, welches man mit keinem existierenden Tier vergleichen kann. Er selbst nennt ‚seinen Gefährten’ Seelenfresser. Die Beschwörung kostet Zeit, viel Konzentration und Energie, doch dafür handelt es sich dabei um den mächtigsten Diener, den er beschwören kann, ein Bote des Todes.
::HERKUNFT:: Mania
::VERGANGENHEIT:: Kyran Allair wurde als der erste und einzige Sohn eines erfolgreichen und passionierten Alchemisten geboren. Somit war ihm schon vor der Geburt ein Weg geebnet und praktisch vorherbestimmt, den er jedoch nie einschlug. Dies mag daran liegen, dass der Tod augenscheinlich einen Narren an dem Jungen gefressen hatte beziehungsweise an dessen Familie. Seine Mutter starb als er gerade mal zwei Jahre alt gewesen war, sodass er sie nie wirklich kennenlernte und nur verschwommene Erinnerungen von ihrem Lächeln besaß. Dafür war sein Vater umso liebevoller zu ihm, verwöhnte seinen Sohn wohl auch und verbrachte so viel Zeit wie möglich mit ihm. So kam es, dass Kyran bereits als er gerade mal laufen und sprechen konnte viel Zeit im Kellerlabor seines Vaters verbrachte, der dort mit den verschiedensten Substanzen experimentierte. Trotzdem waren sie eine kleine, vielleicht seltsame, aber glückliche Familie. Natürlich nutzte der Vater auch jegliche Gelegenheit, um seinem Sohn die Alchemie näher zu bringen, doch diese stellte sich nie sonderlich geschickt an, was man ihm nicht übel nahm, sondern auf das Alter schob.
Mit sieben Jahren sollte Kyran schließlich eine normale Schule besuchen, um sich später ganz auf das Alchemiestudium konzentrieren zu können. Schon am ersten Tag gefiel dies dem Jungen nicht, aber er hatte kaum eine Wahl und tat es seinem Vater zuliebe. Bereits in der ersten Klasse hatte er Probleme mit seinen Mitschülern, durch sein ungewöhnliches Leben, das behielt er allerdings immer für sich und lernte einfach angestrengt, um die Schule schnellstmöglich hinter sich zu bringen. An einem Tag, als er bereits im dritten Schuljahr war und gerade nach Hause kam, sollte jedoch alles anders sein… Ihm fiel sofort auf, dass etwas nicht stimmte und aus dem Arbeitskeller seines Vaters drang ein seltsamer Geruch hervor. Als er die Treppen herunterstieg, wurde die Sicht immer schlechter und auf dem Boden des Kellers hatte sich eine richtige Nebelschicht gebildet. Mitten in dieser lag sein Vater, bewegungslos. Kyran dachte gar nicht nach, sondern rannte einfach zu seinem Vater, erlag jedoch noch bevor er diesen erreichen konnte, der Wirkung der giftigen Gase und verlor das Bewusstsein.
Erst zwei Monate später kam er wieder zu sich, in einem fremden Bett. Sein Körper war ausgelaugt und schwach, er erinnerte sich zuerst an nichts… Bis man ihm alles erklärte und all die Bilder und Erinnerungen zurückkamen. Man hatte ihn noch rechtzeitig dort unten gefunden und ihn einer Entgiftung unterzogen, wobei dies seinen Körper so beansprucht hatte, dass er ins Koma gefallen war. Auch besaß sein zuvor pechschwarzes Haar nun genau drei weiße ‚Striche’… das was ihn in dem Moment am wenigsten interessierte. Seinen Vater hatte man nicht retten können… er hatte die einzige Person verloren, die er noch gehabt hatte. Mit dieser Erkenntnis verließ ihn die Lebenskraft und jeglicher Wille… Ein ganzes Jahr verbrachte er fast nur im Bett, mit glasigem Blick zum Fenster, während Heiler immer wieder versuchten ihm zu helfen, was allerdings nicht anschlug, weil er sich innerlich dagegen wehrte. Lange hatte er Zeit, um nachzudenken… Oft stellte er sich dieselben Fragen, überlegte warum er noch hier war. Doch mit der Zeit wurde aus seinem Hass auf den Tod irgendwie eine Faszination oder eher noch eine Verbundenheit.
Sein Zustand besserte sich, denn er hatte nun wieder ein Ziel im Leben, den Tod zu ergründen und zwar als Lebender, nicht als Toter. Dabei stellte sich zuerst die Frage wie… auch um darüber nachzudenken hatte er viel Zeit, denn er war zwar außer Lebensgefahr, trotzdem dauerte es zwei weitere Jahre bis sich sein Körper wirklich komplett erholt hatte. Nach dieser Zeit ging er auf die Magierakademie, wie es sein Vater gewünscht hatte, auch wenn er ein andere Fach wählte und eigentlich ganz andere Künste studierte. Er hatte keinen Lehrmeister für die Nekromantie, was es ihm schwer sie zu erlernen, doch eiserner Wille und etwas Talent machten es ihm möglich sie zu erlernen. Freunde fand er auch an der Akademie nicht, das wollte er auch nicht, aus der Angst sie doch wieder zu verlieren.
Letztendlich konnten ihm bloße Bücher nichts mehr beibringen… Trotzdem wollte er mehr lernen. Aus diesem Grund kamen ihm die Entwicklungen auf dem Kontinent nur zugute, es zog ihn nach Süden… So verließ er die Magierakademie und machte sich ohne bestimmtes Ziel auf die Suche nach anderen Nekromanten oder vielleicht einem Lehrmeister, vielleicht auch nur irgendwelche Hilfsmittel, irgendetwas, was ihn weiterbringen würde.