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 Die Küste

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BeitragThema: Die Küste   Die Küste EmptySa 28 März 2009, 15:45

Rund um die schwarze Wüste verläuft die menschenleere Küste, meist in Form eines Felsenstrands. Allerdings läd dieses Ufer keinesfalls zum Baden ein, weshalb weit und breit kaum ein Mensch wagt sich hier aufzuhalten. Selbst Schiffe meiden die Küste soweit es möglich ist, denn hier zu Ankern gilt als viel zu gefährlich. Ein großes Schiffswrack was vor kurzem kaum 10 Meter vom Ufer entfernt auf einen der großen Felsen aufgelaufen und dessen Trümmerfeld sich weit über den Grund zieht ist ein gutes Beispiel dafür.


Zuletzt von Roy am Mo 30 März 2009, 10:17 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: Die Küste   Die Küste EmptySo 29 März 2009, 05:16

[Ankunft]

Man hätte wohl glauben können wie Albtraumhaft die schwarze Wüste auch sein mochte; Zumindest seine Ufer waren ruhig und wenn man vom Meer aus auf die ruhige Küste blickte. Dort wo es eher Strände waren als schiere Gebirge die das Wasser abgrenzten. Erst recht mitten in der Nacht – oder eher am frühen Morgen – mochte man hier kaum irgend eine Bedrohung erahnen oder irgend einen Grund wieso man diesen Ort nicht wie jeden anderen betreten sollte. Selbst der Regen in dieser bewölkten Nacht schreckte einen kaum ab und war auch nicht in der Lage die Meinung über die Ruhe hier zu ändern. Doch die Stille wurde je durchbrochen als mit einer erschreckend hohen Geschwindigkeit ein hell leuchtendes unbekanntes Objekt übers Wasser Richtung Strand schoss, irgendwo am nördlichen Teil der schwarzen Wüste. Ein beeindruckendes Schauspiel, soviel war auf den ersten Blick klar. Schade nur das dass Objekt kein Objekt war sondern ein Schiff, und das leuchten kein leuchten sondern lodernde Flammen die auf dem riesigen Kahn um sich griffen. Das bersten von Holz ging im Knall einer Explosion unter als ein Feuerstoß eine Seite des Schiffs in den Ozean blies doch war das nicht der Anfang eines Brandes oder einer Explosion; Es war bereits der Anfang vom Ende.
Das Schiff war riesig. Ein Viermaster der sehr hoch gebaut war, riesige Kanonen links und rechts bereit hielt von denen die Hälfte aber gerade ins Meer geflogen war. Weitere Explosionen rissen das Deck auseinander, verteilten Holzpranken, Kisten und schreiende Crewmitglieder in der Luft doch völlig egal was passierte das Schiff kam nicht einen Zentimeter vom Kurs ab. Am Steuerrad jedenfalls stand niemand. Wie auch? Achtern fehlte ein bedeutender Teil des riesigen Schiffes. Die gesamte Lounge des Kapitäns war irgendwo kurz zuvor aus dem Schiff gerissen worden, zusammen mit besagtem Rad und hatte auch hier dem Feuer Platz gemacht. Doch lange konnte der Kahn noch nicht gebrannt haben. Wie sonst hätte es sein können das die Segel erst jetzt zu brennen anfingen.

Er rannte. „LAUF!“ brüllte ein blonder Mann dessen Kleidung bereits von Brandlöchern gespickt war und packte einen Mann der etwas größer war als er am Kragen um ihn wie einen Schneeball durch die zusammen gebrochene Holztür zu schmeißen. Die Flammen folgten ihnen. Eilig rannten sie voran, sprangen durch ein kleines Feuer als sie aufs Mitteldreck gelangen mussten und blieben abrupt stehen als ein unüberwindbares Feuer ihnen entgegen kam. Der schmalere der beiden Männer packte beherzt eines der Fässer neben ihm und warf es mit all seiner Kraft in die Hitze. Das Fass zerbrach, schüttete Wasser über die näher gelegenen Flammen. Löschen? Nein, viel zu schwach war das bisschen doch es bildete einen weg. Der große Stabile Mann mit der schwarzen Langhaarfrisur sagte erst keinen Ton als er los rannte, gefolgt von seinem Kameraden. „WOHER WUSSTEST DU DAS DAS KEIN RUM WAR?“ brüllte und sprang über ein Loch am Boden. Beinahe währe er hinein gestürzt als er auf der anderen Seite auf den feuchten heißen Bohlen auszurutschen drohte ehe der Blondschopf ihm fast als wäre es bestellt ins Kreuz sprang. Beide rappelten sich auf, eher als das einer hätte darüber reden können. „FASS WAR VOLL…“ folgte dennoch die trockene Antwort zum großen Muskelberg der sich sein schwarzes Kopftuch um den Mund gebunden hatte. Die Frage wie er hatte das Fass heben können blieb ungefragt und es war auch nicht so als hätte er Lust gehabt die Gründe seiner Rettung hier irgendwie in Frage zu stellen.

Als sie die Decktreppe erreicht hatten sahen sie bereits ihr Ende denn eben jene Holztreppe existierte nicht mehr. Alles was sie sahen war ein Fuß der gerade nach oben verschwand, es offenbar noch kurz vorher herauf geschafft hatte. „HEY!“ brüllte der Mann der neben dem enormen Körperbau und der schwarzen Gesichtsmaske wohl auch noch über ein mords Organ verfügte. Ein Gesicht trat hervor, schien fast zu glänzen als es den großen Mann erblickte und ergriff sofort die Hände des dünneren Blondschopfs als dieser sie nach oben streckte um sich hochziehen zu lassen. Mit aller Kraft im Einsatz bemühten sie auch den untersetzten Herren hinauf, zogen ihn aufs letze Deck das zwischen ihnen und der Flucht stand. „DA VORN IS EIN RIESIGES LOCH IM SCHIFF! DA MÜSSEN WIR DURCH!“ brüllte der dritte hinzu gekommene. „DAS KANNST DU VERGESSEN DU IDIOT! DA LIEGT DAS PULVERLAGER! ES FLIEGT UNS GLEICH ALLES UM DIE OHREN!“ und während sie so galant daher brüllten rannten sie zu dritt durch das zersplitterte Brennende Schiffsdeck während sie spürten wie der weggeflogene Achterteil des Schiffes nun langsam trotz aller Fahrt Richtung Meeresgrund gezogen wurde. „DARUM MÜSSEN WIR SCHNELL HIER RAUS! MACHT WAS IHR WOLLT!“ rief der dürre Dritte und rannte ungeachtet des Blondschopfs und des großen Mannes gerade aus durch eine Holztür während die anderen beiden die Treppe nahmen.
Ganz unrecht hatte er freilich nicht. Der Weg den die anderen beiden nun wählten war im Prinzip viel zu lang. Sie würden nun nach oben gelangen, ans Oberdeck aber hatten noch das halbe Schiff vor sich. Selbstmord rein technisch doch so wie das Schiff bereits brannte, so wie die ersten Pulverfässer bereits Teile des Schiffs weg geblasen hatten so würde gleich das „Arsenal“ in die Luft fliegen und dann würden sie durch das Loch weiter vorne nicht überleben.

Eilig rannten sie hinauf nachdem die beiden mit Gewalt die Tür aufschlugen die bereits durch die Hitze verzogen war. Der große Mann verbrannte sich die Hand, brüllte kurz als der Türknopf einen bleibenden Eindruck in seiner Hand hinterließ als er diesen berührte doch das spielte keine große Rolle, nicht? Er fluchte nicht groß sondern versetzte seinen von Muskeln und Übergewicht gezeichneten Körper in ein nie geahntes Tempo als er mit dem Blondschopf über das Deck rannte. Eines der Segel drohte einzubrechen. Jeden Moment würde es alles zerquetschen was in seinem weg kam. Überall an Deck lagen tote, verbrannt im Feuer oder getroffen von Splittern. Das Deck war überall voller Löcher und eine weitere kleine Explosion brachte den großen Kerl zum Fall als dieser dabei über einen Trümmer stolperte. Schnell hatte man sich geholfen, stand wieder und rannte als Duo weiter. Immerhin würde keiner den anderen zurück lassen jetzt wo sie schon fast von hier weg gewesen waren. Sie rannten… und rannten im Schatten der einstürzenden Segel die inzwischen lichterloh brannten wie riesige Strohpuppen zu Feiertagen. Der Blondschopf sprintete, versuche so schnell zu sein wie möglich… und er war verdammt schnell. Doch er vergas nicht das er nicht alleine war, nicht das es ihm nicht hätte egal sein können. Kurz wurde er langsamer, blickte über seine Schulter. „BEEIL DICH… WIR HABENS GLEICH GESCHAFFT.“ BOOOM ehe der hoch gewachsene Mann etwas sagen konnte.
Genüsslich fraß sich die Flamme durch ausgelaufenen Alkohol der durch die Tür im Waffenlager gesickert war und erreichte nach einer Weile eines der Fässer die bis zum Rand schlampig mit Schießpulver gefüllt waren. So schlampig das einiges aus dem Boden heraus gesickert war… worauf sich die Flammen gierig stürzten. Hubs… Kettenreaktion.

Das Schiff explodierte. Die ganze Mitte des Viermasters, etwa unter dem Dritten Segel, das gerade dabei war einzustürzen, wurde zerfetzt und war in weniger als einer Sekunde nicht mal Staub wert. Die Segel die eben noch gedroht hatten die beiden zu zerquetschen wurden von der Druckwelle einfach umgeknickt und flogen in eine andere Richtung. Doch nicht nur Teile des Schiffes wurden von der Explosion weg geschleudert. Denn es erwischte auch die beiden Flüchtlinge die von jetzt auf gleich keinen Boden mehr unter den Füßen hatten und mit voller Wucht in die Richtung des sich erhebenden Schiffbugs geschleudert wurden. Der letzte Gedanke der ihm durch den Kopf ging ehe es ihn mit voller Wucht gegen den sich hebenden Schiffsrumpf schleuderte war nur ein Gedanke an die riesige Waffe an seinem Rücken. „BAM“ knallte er mit den schützend vor sich gehaltenen Armen gegen das Holz, wurde hoch geschleudert und dann spürte er nur noch einen dumpfen Schmerz an seinem Kopf der irgendwie stark genug war um all die anderen Schmerzen zu überlagern. Schwarz.


Zuletzt von Roy am So 29 März 2009, 05:24 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: Die Küste   Die Küste EmptySo 29 März 2009, 05:23

[START]

Die Sonne ging auf, auch wenn man das dank der Regenwolken nicht so wirklich bemerkte. Das Schwarz der tiefen Nacht war jedenfalls einem Grau gewichen in dem man weder Feuer noch sonst was brauchte um etwas zu sehen. Hell war allerdings etwas völlig anderes. Und er war wach. Oder zumindest fast. Das zucken seiner Augenbrauen die sich irgendwie am Regen störten. Er blinzelte und langsam öffneten sich seine blauen Augen und starrten verwirrt in trübe Leere. Langsam hob sich seine Hand als er die Augen wieder schloss und wischte mit seinen Nassen Handschuhen über die Augen. Sein Blick wurde klarer als er seine Hand als Sichtschutz verwendete. Ihm tat alles weh. Jeder Muskel. Jede Faser war irgendwie verkrampft… und am schlimmsten waren seine furchtbaren Kopfschmerzen die er gerade mit nichts vergleichen konnte. Er stützte sich langsam auf seine Arme, lag mit dem Bauch aber nach wie vor im Sand als er sich mit den Handschuhen die Augen rieb. Das Blut das von seinem Kopf lief, aber wohl zu nicht viel mehr als einer leichten Kopfverletzung gehörte fiel ihm erst auf als er einen Moment starr auf den dunklen Sand blickte und rot gefärbte Tropfen ins Wasser fallen sah ehe sie weg gespült wurden. Daher also die Kopfschmerzen. Er blickte nach Links und schaute wie automatisch auf einige Holzpranken die verkohlt am Ufer herum lagen und schaute dann nach Rechts. Das selbe Bild, nur ein kaputtes Fass war dabei. Chaos. Er blickte nach vorne. Pranken, eine Kiste… und ein Mensch? Der Blonde sprang auf, legte sich aber gleich wieder auf die Nase. Sein Gleichgewichts Sinn war irgendwie hinüber doch stand er direkt wieder auf und stolperte zu dem Mann im Sand. Er lies sich neben in zu Boden fallen. Kniend blickte er den Regungslosen hoch gewachsenen Kerl an. Schnell legte er aus Instinkt zwei Finger an dessen Hals um dem Puls zu fühlen. Doch er spürte nichts. Seufzend blickte er in das Gesicht des Mannes der aus allen erdenklichen Poren zu bluten schien und für eine Sekunde hatte der Mann die Augen geöffnet, blickte ihn nur eine Sekunde an ehe er die Augen verdrehte und diese schloss. Das schwarze Kopftuch in seiner Hand lies er dabei los als sich sein Körper entspannte. Der Blondschopf stand langsam wieder auf, blickte starr auf den Toten und griff sich kurz wieder an den Kopf ehe er sich wackelig auf den Beinen herum drehte. Er schluckte. Das Wrack eines Segelschiffes stand vor ihm aufgespießt von den Felsen vor dem Strand… Qualmend und Furchterregend stand der Rest der Front dort, schwarz wie Asche. Fast wie ein Witz hing der Anker im Wasser und die Kitte war an einer heraus gesprungenen Bohle hängen geblieben.

Eine weile blickte er voller Ehrfurcht auf die zerstörte… er konnte das verrußte Schild mit dem Schiffsnamen nicht lesen. Er drehte sich herum und ging plötzlich in die Knie. Er war immer noch völlig benommen und völlig fertig. Und erst als er sich nun Gedanken darüber machte das er wohl auf dem Schiff gewesen sein musste fiel ihm auf das er keine Ahnung hatte… wo er war, wo er herkam, oder sonst was… Sein Name fiel ihm auf Anhieb ein – aus irgendeinem Grund – aber der Rest? Weg. Er hatte keine Ahnung wer er war. Als er wieder aufsah blickte er zu der Leiche des hoch gewachsenen Mannes und hob das schwarze Tuch auf. Kurz blickte er fast schon traurig auf den Kerl den er eigentlich nicht kannte, oder sich zumindest nicht dran erinnere und Band sich das Tuch dann um den Arm. Noch einen weiteren Moment musterte er ihn ehe er nickte, als wolle er ihn verabschieden und sich zum Wrack drehte. Dort war nichts mehr. Nur Trümmer weit und breit die vom Regen und von den rauen Wellen davon gespült wurden. Er blickte an sich runter. Anscheinend war alles an ihm in Ordnung, bis auf seinem Kopf und einer Menge Kratzer die sicher bald alle gleichzeitig zu schmerzen Anfangen würden. Doch zumindest konnte er keine schlimmere Blutung erkennen. Nur sein Arm… machte ihm sorgen… denn wo er in den anderen zumindest die eisige kälte seiner durchnässen Kleidung fühlte oder den Muskelkater fühlte er in diesem Arm rein garnichts. Doch auch das würde sich vermutlich wieder ändern… Vielleicht sollte er schnell irgend eine Stadt suchen ehe er merken würde wie Fertig sein Körper vermutlich wirklich war? Er starrte auf das Schiffswrack ehe er schließlich ging…

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