=BESONDERHEITEN/FÄHIGKEITEN= Tagesfrische und Strahlen der Sonne sind ihm ein Graus. Sie sind so schädlich für ihn, wie für jeden anderen Vampir auch. Nur hat Kirin einen besonderen Trumpf in der Tasche. Denn zu Lebzeiten noch, hatte er den Menschen und der Akademie der Magier angehört. So, dass er eine eigennützige Methode entwickelt hat, dem Tode durch Sonnenstrahlen dann und wann zu entkommen. Dazu bedient er sich eines von ihm selbst angefertigten Auren-Amulettes, das ihn durch das Blut einer Jungfrau äußerlich schützt wie ein unsichtbarer UV Blocker. Ist es frisch aufgefüllt, hält es cirka eine Woche. Danach muss es aufgefrischt werden. Desweiterem besitzt er die bezaubernde Eigenschaft, besonders bei Menschen, diese durch bloße Blicke seiner Augen zu verführen – Im Sinne von, sie zu seinen Sklaven zu machen. Dabei kommt es auf die Willenskraft betroffener Person an. Die meisten Menschen sind schwach und können sich dem nicht erwehren. Fremde Häuser kann er nicht betreten, es sei denn, man bittet ihn herein. Kirchen und heilige Orte, heilige Gegenstände sind ihm ein ungeheuer Gräuel und das Einzige, womit man ihn effizient bekämpfen, oder zurückhalten kann. Seine größte Furcht besteht vor Weihwasser und Kreuzen aus purem Silber.
Töten kann man ihn nicht so leicht. Auch nicht durch einen banalen Pflock durch das Herz – damit kann man ihn lediglich für geraume Zeit lahm legen. Kirin ist sehr alt und weise. Er hat gelernt, sich gegen die meisten Gefahren für Vampire zu wappnen. So kann Weihwasser ihm lediglich Verbrennungen zufügen, wie auch ein Kreuz aus Silber. Worte an Gott gerichtet, lösen bei ihm lediglich Ohrenschmerzen aus. Das Einzige, was ihn noch töten könnte, wäre das Licht der Sonne, besitzt er sein Amulett nicht – oder eine Waffe, die das Licht der Sonne selbst in sich trägt. Auch wäre es geschickt, ihn innerhalb einer Kirche mit allen möglichen Künsten der Reinheit zu bekämpfen. Denn an von Gott geheiligten Orten ist er schwach – Er weiß sie jedoch zu meiden und tut dies auch gewissenhaft. Was er auch auf den Tod nicht ausstehen kann sind Kinder – sie sind reine und von Gott behütete Geschöpfe. Er würde nicht mal gegen Geld seine Zähne in so eine kleine Bestie tauchen.
Statt sich in eine Fledermaus, oder anderweitig zu verwandeln, bevorzugt Kirin eine zweite Gestalt. Die Gestalt seines damaligen ‚Ichs’. Es ist das optische Zeugnis eines reinherzigen, guten Mannes, der von der Finsternis verführt worden und dem Wahnsinn verfallen war. Diese Person war schwach und rückte immer mehr in den Hintergrund seines neuen Ichs. In Erscheinung tritt seine alte Gestalt nur, wenn er sich in einem Zustand höchster Not, oder Wut befindet – Durch die vielen Jahre, die sein altes Ich verdrängt worden war, hat sich dieses zu einem Schatten verwandelt, der nur aus purem Hass und Zorn reagiert. Folglich ist emotional und äußerlich nichts mehr von seinem uralten Ich übrig, außer der letzten Reserve an Überlebensgier. Normalerweise besitzt er auch Flügel. Sie sehen aus wie die einer Fledermaus, nur weitaus größer und eleganter. Doch benutzen tut er sich wenn dann nur in seiner zweiten Gestalt, was demnach sehr selten ist.
Natürlich verfügt er auch über eine Tag- und Nachtsicht. Er filtert Wärme und Pulse. Kann Opfer aus weiter Entfernung wittern, hat empathische Fähigkeiten, kann Gedanken lesen, handelt es sich dabei um schwache Charaktere und kann oftmals sehen, was an gewissen Orten geschehen ist. Von seinem alten Magier-Dasein ist nicht mehr viel übrig, bis auf die Kunst des Amulettes und sehr viel Wissen. Doch als Vampir fehlt ihm die nötigte Energie, Magie anwenden zu können. Dass er schweben kann, in Spiegeln nicht zu sehen ist und hier und da ein wenig Telekinese ausüben kann, ist gewiss keine Sonderheit bei Vampiren.
=PERSÖHNLICHKEIT= Für Vampire sehr typisch ist die gefühllose, kalte Ausstrahlung, gezeichnet von Gleichgültigkeit. Sie macht die äußere Erscheinung von Kirin aus. Seine violett blitzenden Augen strahlen eine überhabende Überlegenheit aus. Man hat das Gefühl von seinen bloßen Blicken durchbohrt und analysiert zu werden, als würden die intimsten und geheimsten Gedanken problemlos ‚gelesen’. Seine Miene zollt von Weisheit. Ohne zu wissen, dass er ein Vampir ist, würde man ihm dennoch jederzeit ansehen, dass in seinem Innersten ein unglaublicher Schatz an Erlebnissen, Lehren und gelösten Geheimnissen schlummert. Humor scheint ihm äußerlich ein Fremdwort zu sein. Kirin macht einen äußerst strengen, disziplinierten und ernsten Eindruck. Kein Anzeichen von Gefühlen wagt sich über seine Lippen, oder durch die Regungen seiner Iris. Ein Wesen geschaffen aus totem Fleisch, mit einer Aura, die einen zurückschrecken lässt. So gefasst er doch auch wirkt, würde man ihm wohl niemals zumuten, jegliche Beherrschung zu verlieren und zu einem wahnsinnigen, unkontrollierbaren Monster, das von Blutdurst und Todesgier geprägt ist, zu mutieren.
=HERKUNFT= Andariel
=VERGANGENHEIT= Kirin wuchs innerhalb einer wohlhabenden, einflussreichen Familie auf. Seine Eltern waren das, was man bedeutende Politiker nannte. Sie alle waren von edlem Geblüt. Innerhalb der Familie war es Brauch, die eigene Schwester, oder den eigenen Bruder zu heiraten, um somit die Reinheit und das laue Blut der Familie aufrecht zu erhalten. Zudem besaß er noch drei weitere Brüder und acht weitere Schwestern. Allesamt älter als er, bis auf eine Schwester, die zu seinem 6’ten Lebensjahr cirka 3 Monate alt war. Die Fußstapfen der Familie waren natürlich festgesetzt. Es gab nur Berufsrichtungen im Sinne der Politik und Wirtschaft, der hohen Kunst, zum Beispiel als anerkannter Komponist, Chefarzt und natürlich Forscher. Universitäten und das Studium spielten in Kirins Leben immer eine große Rolle mit Priorität. Eine Kindheit gab es für niemanden. Schon in den jüngsten Jahren stand die Schulung im Vordergrund, Disziplin, Manier und Würde. Es ziemte sich einfach nicht für ein Mitglied der Familie ‚Onhara’ mit anderen, gewöhnlichen Kindern im Dreck zu spielen, oder sich überhaupt mit diesen abzugeben. Das Haus wurde niemals verlassen, außer zu beruflichen Zwecken. Auch die Schulung und das Studium folgten intern innerhalb der Familie. Weder Kirin, noch jemand anderes aus seiner Familie, hatte jemals etwas gegen diese Regeln auszusetzen. Es bestand kein Bedürfnis nach Freiheit, denn sie besaßen Macht und Einfluss. Es wurde den Kindern eingeprägt und verherrlicht, um Ersatz zur Freiheit zu schaffen.
Erst in späteren Jahren, musste Kirin sich der freien, barbarischen Welt stellen. Er begann sein Studium an der Akademie für Magier, um dort die Kunst der Spiritualität und Elementarwissenschaft zu ergründen, um sich zu einem herrschsüchtigen Manne hochzuarbeiten. Die Familie der ‚Onhara’ hatte schon lange ein Auge auf das Gebäude der Akademie und seine hohen Tiere geworfen, im Sinne, auch diese zu übernehmen und den Ruhm der Familie noch weiter zu vergrößern. Dafür war kein anderer in Frage gekommen als Kirin. Und dieser nahm sich dieser Aufgabe bar jeden Zweifels an sein Können an. Die ersten Jahre bestanden aus purem Studium. In diesen Jahren wurde er mit seiner drittältesten Schwester verlobt. Es ziemte sich natürlich nicht, etwas füreinander zu empfinden, denn dies taten beide auch nicht, sie kannten einander nicht, obwohl sie aus derselben Familie kamen – darum ging es jedoch auch nicht. Die Eltern wurden alt und fortan spielte es nur noch eine Rolle, die Ehre und die Reinheit der Familie aufrecht zu erhalten. Zu jener Zeit wurden ebenfalls so gut wie alle seiner Brüder und Schwestern miteinander vermählt. Jene Schwestern, die in der Überzahl waren und keinen Bruder mehr für sich erwarben, waren dazu verdammt in Einsamkeit zu verweilen und sich im Hause einzuschließen, auf das es niemals mehr verlassen wurde. Fortan lebten sie als Diener des Hauses und hatten jeglichen Respekt, so wie Adelstitel verloren.
Im Alter von 17 Jahren, errang Kirin seinen Titel. Nunmehr war er kein Schüler der Akademie mehr, sondern ein Magier, der sich fortbilden durfte. Und dies tat Kirin auch. Heuchlerisch unterstützte seine Familie die Akademie mit Geldern und schrieb sich gut bei den Köpfen dieses Gebäudes, während Kirin sich fleißig fortbildete und mehrere Studienfächer auf einmal besuchte, wodurch er kaum noch zu Hause anzutreffen war. Im Alter von 18 Jahren hatte er mehr erreicht, als man von einem Magier hätte erwarten können. Er schaffte es, zu einem ‚Assistenten’ vom zweithöchsten Tier der Akademie zu werden. Ab diesem Zeitpunkt war es ihm wieder möglich mehr Zeit zu Hause zu verbringen und sich seinen ‚Ehelichen’ Pflichten anzunehmen, kurz nach der Heirat mit seiner Schwester nach dem Abschluss zum Assistenten. Doch von diesem Moment an, schienen die Sterne nicht länger über dem Hause der ‚Onharas’ zu leuchten. Die Eltern verstarben kurz nach der Hochzeit. Zuerst die Mutter, an einer Lungenentzündung. Danach der Vater, an Herzversagen – als er erfuhr, das eine seiner unverheirateten Töchter ein Kind von einem fremden Manne – wie auch immer dieser ins Haus geraten war – erwartete. Kirin selbst nahm sich der Exekution seiner Schwester und dem ungeborenen Kinde an. Der Erzeuger konnte nie gefunden werden. Seine eigene ‚Frau’ jedoch schien von einem Fluch geplagt. Sie war nicht in der Lage ihm ein einziges Kind zu schenken. Jedes einzelne verlor sie, hingegen seine älteren Brüder schon lange eine neuen Stammbaum gegründet hatten. Das erste Mal in seinem Leben empfand Kirin so etwas wie ‚Mitgefühl’. Seine Ehefrau verfiel dem Selbsthass und der Verzweiflung. Sie bezeichnete sich als unrein und als Schande. Kirin war ihrem Selbstmord hilflos ausgeliefert. Es geschah, während er in der Akademie zu Werke war. Er verlor seine Ehefrau im Alter von 22 Jahren, ohne einen Nachfolger gezeugt haben zu können. Dadurch verlor er das Ansehen der Familie und musste fortan, nach der Beerdigung seiner Gattin, jenes Gebäude meiden, so wie seinen Titel als Adel abgeben. Die Akademie wurde sein neues zu Hause. Dort verbrachte er Tag und Nacht mit weiteren, fortbildenden Studien und dem assistieren.
Trotz der Schande gelang es ihm, durch die zahlreichen Gelder, die an die Akademie gespendet worden waren und wodurch er unter den hohen Tieren immer noch Ansehen besaß, dem ‚Forschertitel’ entgegenzustreben. Nach dem Ableben seines ‚Meisters’ wäre ihm sogar dessen Platz unter den hohen Tieren sicher gewesen. Doch ein weiteres Mal leuchteten ihm die Sterne nicht. Es geschah 2 Wochen vor Ende seiner Prüfungen, die ihm den Titel des Forschers eingebracht hätten. 3 Jahre lang hatte er nichts mehr vom Gebäude seines Familienstammes gehört und auch nicht von dessen Entwicklung. Bis die Nachricht von Reisenden an sein Ohr drang, das die Villa der ‚Onharas’ Geister beherbergen solle. Angeblich sollte dort niemand mehr leben. Ein Geisterhaus – welches man mied und in Finsternis getaucht worden war. Diese Botschaft erschien Kirin äußerst unverständlich und suspekt. Statt also für die Prüfungen zu lernen, nahm er sich frei, um dem alten Karren seiner Geburt einen Besuch abzustatten. Tatsächlich war es so, wie es geplauscht worden war. Eine furchtbare Klamme ging von dem Ort seiner Geburt aus. Die Villa erstrahlte nicht länger in wunderbaren, hellen Farben. Sie waren ergraut, porös und auch jegliche Edelkeit hatte die alten Wände verlassen. Kein Leben ruhte an diesem Ort. Zumindest kein erfassbares Leben… Was war geschehen? Kirin war erfüllt von Entsetzen.
Niemand außer ihm selbst wagte es, das verrottete, baufällige Grundstück zu betreten. Dämonen selbst schienen auf ihm zu wandeln, waren sie auch nicht sichtbar. Zu Recht empfand er Furcht… Doch war es die Ehre, die ihn dazu zwang, sich der Gefahr und dem Tode in die Arme zu werfen. Es geschah an jenem ‚Tage’, als Kirin den Kuss des Vampires erhielt – und nicht nur von einem. Was von seiner Familie übrig geblieben war, war nicht mehr als ein Haufen willenloser, dem Wahnsinn verfallener Zombies gewesen… Der Schock und der Unglauben hatten ihn gelähmt und zu leichter Beute gemacht. Die Bewohner Andariels waren es gewesen, die sein ‚Leben’ gerettet hatten… nachdem man ihn hatte das Haus betreten sehen. Durch einen beherzten Eingriff von Feuer, das alles, was einmal den Grund der ‚Onharas’ ausgemacht hatte, zu Nichte gemacht hatte… Erst im Nachhinein erfuhr er, dass es sich bei seiner von Lust gesteuerten Schwester, die er auf Grund eines unehelichen Kindes und Beziehungen zu verschiedenen Männern getötet hatte, angeblich nicht um eine ‚gewöhnliche’ Sterbliche gehandelt habe. Und das man sie, ohne seines Wissens, wie eine schmutzige Schande und ein Tier im Keller des Hauses gehalten und mit Vieh, so wie Ratten ernährt habe. Kirin verstand, um was für ein Wesen es sich dabei gehandelt hatte… Und er begann zu begreifen, weswegen sich sowohl Kinder, als auch seine Geschwister vor der Nähe des Kellers gefürchtet hatten… Auch verstand er, weshalb das ‚Glück’ über dem Haupt der ‚Onharas’ erloschen war. Es war seine Tat gewesen. Der Mord an seiner eigenen, verfluchten Schwester, die ein Schnitt durch die Kehle nicht hatte töten können. Nicht auf Dauer. Und auch begann er zu begreifen, weshalb in Andariel über die letzten Jahre immer wieder vereinzelt Leute vermisst worden waren. Doch was er ab diesem Punkt auch begriff war… Dass er für die Tat an seiner Schwester auch derer Fluch übernommen hatte – und den Fluch aller anderen Geschwister, die fortan nicht mehr waren. Alle waren sie fort, bis auf ihn. Ihm, der dazu verdammt war, in Ewigkeit zu verweilen, als ein seelenloses Nichts… Und er stellte sich diesem Urteil… verließ ein zweites Mal seine Heimat und auch die Akademie. Er betrat den Pfad eines einsamen Kindes der Finsternis…